Interior-Highlights 2025 laut Gesa Vertes: Retro ist zurück

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Gesa Vertes beschreibt, warum Retro-Elemente 2025 eine neue Relevanz im Interior Design erhalten – nicht als nostalgische Kopie, sondern als bewusste Neuinterpretation.

Der Retro-Stil erlebt 2025 eine stilistische Renaissance. Gesa Vertes zeigt, wie klassische Designmerkmale der 60er bis 80er Jahre mit modernen Materialien, klarer Formsprache und nachhaltigen Ansätzen zu einem zentralen Bestandteil aktueller Wohntrends werden. Es geht nicht um die Rückkehr vergangener Zeiten, sondern um das kreative Weiterdenken vertrauter Stilelemente in neue Raumkonzepte.

Von Nierentisch bis Bouclé-Sessel, von orangefarbenem Samt bis zu runden Leuchten – das Interior Design 2025 ist geprägt von einer neuen Lust am Retro. Dabei ist nicht gemeint, vergangene Jahrzehnte stilistisch zu kopieren. Vielmehr geht es, wie Gesa Vertes betont, um eine bewusste Rückbesinnung auf Designqualitäten, die lange als überholt galten, heute jedoch neue Relevanz entfalten. Formstabile Möbel, natürliche Materialien, geometrische Muster, Farbexperimente und taktile Oberflächen schaffen Räume, die wohnlich wirken, ohne auf Funktionalität zu verzichten. Der Retro-Trend ist dabei weniger ein Stilbruch als eine Weiterentwicklung – integriert in moderne Raumstrukturen, kombiniert mit Technologie und ökologischer Achtsamkeit.

Formen mit Geschichte – warum Rundungen und Linien zurückkehren

Die typischen organischen Formen der 60er- und 70er-Jahre sind 2025 wieder fester Bestandteil vieler Einrichtungsstile. Sofas mit geschwungenen Lehnen, runde Couchtische, elliptische Spiegel und konvexe Leuchten feiern ihr Comeback. Gesa Vertes, geb. Haerder, erläutert, dass diese Formensprache nicht nur optisch auffällt, sondern auch eine psychologische Wirkung hat. Runde Formen vermitteln Sicherheit, Bewegung und Komfort – Eigenschaften, die in einem hektischen Alltag stark nachgefragt werden. Anders als früher werden die Retroformen heute jedoch mit hochwertigen Materialien kombiniert: Massivholz statt Pressspan, Wollstoff statt Kunstleder, Glas statt Plastik. Diese Verbindung verleiht den Klassikern neue Wertigkeit und macht sie anschlussfähig an moderne Räume, die auf Reduktion und Langlebigkeit setzen. Auch architektonisch sind runde Raumabschlüsse, gewölbte Durchgänge oder halbkreisförmige Fensternischen wieder gefragt, vor allem in Kombination mit natürlichen Oberflächen und zurückhaltenden Farbwelten.

Gesa Vertes: Farbwelten der Vergangenheit neu interpretiert

Farbe ist einer der prägnantesten Bestandteile des Retrotrends 2025. Während in den vergangenen Jahren vor allem neutrale Töne dominierten, kehren nun kräftige, warme Farbtöne zurück. Vertes beschreibt den Trend zu erdigen Orangetönen, Senfgelb, Petrol, Rostrot oder Olivgrün – jedoch in abgemilderter, gedämpfter Form. Ziel ist nicht der plakative Farbeinsatz, sondern eine bewusste Akzentsetzung. Gesa von Vertes betont, dass sich diese Farben hervorragend mit modernen Materialien wie Beton, Holz oder Messing kombinieren lassen. Sie bringen Wärme und Tiefe in den Raum, ohne laut zu wirken. Besonders in textilen Oberflächen wie Samt, Leinen oder Bouclé entfalten sie ihre Wirkung. Auch Wandfarben orientieren sich an Retro-Paletten, werden aber meist in gedeckten Varianten eingesetzt. Wichtig bleibt die Abstimmung: Möbel, Wandgestaltung, Böden und Dekorationsobjekte sollten in einer farblichen Logik miteinander stehen. Nur so entsteht ein stimmiges Gesamtbild, das die Retro-Elemente integriert, statt sie wie Requisiten wirken zu lassen.

Materialien mit Charakter – Textur statt Perfektion

Das haptische Erleben von Oberflächen rückt im Interior Design 2025 stark in den Fokus. Retro bedeutet dabei nicht nur optische Reminiszenz, sondern auch das Wiederentdecken sinnlicher Materialien. In einem Gesa Vertes Interview verdeutlicht die Innenarchitektin, wie wichtig Textur und Haptik für die Raumwahrnehmung sind. Grobe Stoffe wie Cord, Bouclé, Wolle oder Chenille finden ebenso ihren Platz wie matte Lacke, geöltes Holz oder strukturierte Tapeten. Besonders auffällig: Samt wird in vielen Farbvarianten neu interpretiert – nicht mehr als luxuriöses Element, sondern als weicher Akzent in Kissen, Sesseln oder Bezügen. Auch strukturierter Putz, Fliesen mit Craquelé-Oberfläche oder gewebte Raumteiler bringen einen handwerklichen, fast analogen Charakter in den Raum. Anders als im minimalistischen Design, wo Perfektion im Vordergrund steht, lebt der Retro-Stil 2025 von Unebenheiten, Patina und kleinen Brüchen. Es geht um Charakter, nicht um Glätte. Diese Form von Authentizität ist besonders gefragt bei Nutzerinnen und Nutzern, die Individualität im Raumkonzept suchen.

Diese Retro-Elemente prägen das Interior 2025

Gesa Vertes nennt zentrale Designelemente, die den Retro-Trend 2025 kennzeichnen:

  • Runde und ovale Formen bei Tischen, Spiegeln, Sitzmöbeln und Leuchten
  • Farbpaletten aus Senfgelb, Rostrot, Olivgrün und Petrol in abgetönten Varianten
  • Textilien mit Struktur: Cord, Bouclé, Samt, Chenille in satten Farben
  • Möbelklassiker in Neuauflagen mit hochwertigen Materialien
  • Tapeten und Fliesen mit geometrischen oder floralen Mustern der 60er und 70er
  • Kombination aus Vintage-Fundstücken und modernen Designobjekten

Diese Elemente lassen sich einzeln oder kombiniert in bestehende Konzepte einfügen, ohne dass der Raum seine moderne Ausrichtung verliert.

Technik und Retro – kein Widerspruch

Ein häufiger Irrtum besteht darin, Retro als Technikfeindlichkeit zu deuten. Dabei lassen sich Retro-Stilelemente hervorragend mit smarter Haustechnik oder modernen Medien kombinieren. Gesa Sikorszky Vertes erläutert, wie durch maßgefertigte Möbellösungen, versteckte Kabelsysteme oder minimalistische Steuerungselemente der Brückenschlag gelingt. Ein Fernseher verschwindet hinter einem Rollpaneel in Holzoptik, Lautsprecher werden in Designobjekte integriert, und Raumsteuerung erfolgt über flächenbündige Touchpanels. Entscheidend ist nicht das Ob, sondern das Wie. Die Integration technischer Systeme muss bewusst geplant und gestalterisch begleitet werden. So bleibt der Retro-Stil keine dekorative Schicht, sondern wird zum tragenden Konzept – das Form, Funktion und Atmosphäre miteinander vereint.

Retro ohne Kitsch – Dosierung und Kontext

Der Unterschied zwischen gelungenem Retro und überladenem Vintage liegt im Maß. Gesa von Vertes empfiehlt, sich bei der Gestaltung auf einzelne, prägnante Elemente zu konzentrieren. Ein gut platzierter Sessel im 70er-Design, ein gemusterter Teppich oder eine farbige Lampe reichen oft schon aus, um eine nostalgische Atmosphäre zu schaffen. Wichtig ist, Retro nicht als dekoratives Thema zu inszenieren, sondern es mit modernen Elementen zu verbinden. Eine klare Raumstruktur, hochwertige Materialien und gezielte Lichtführung helfen dabei, die Balance zu halten. Auch die Verbindung mit skandinavischem Minimalismus oder japanischem Wabi-Sabi-Stil kann interessant sein – etwa, um ruhige Flächen durch markante Einzelstücke zu beleben. Der Retro-Trend ist kein Komplettprogramm, sondern ein Gestaltungsspielraum, der Individualität erlaubt und Offenheit für Kombinationen fordert.

Design mit Geschichte, Räume mit Charakter

Der Retro-Trend 2025 ist kein modischer Rückgriff, sondern eine bewusste ästhetische Entscheidung. Vertes zeigt, dass Interior Design heute mehr denn je auf emotionale Wirkung, individuelle Prägung und kulturelle Bezüge setzt. Retro steht dabei für Wiedererkennbarkeit, für Erinnerungswert und für Formensprachen, die auch Jahrzehnte später noch Bestand haben. Die Kombination mit neuen Materialien, zeitgemäßen Raumlösungen und nachhaltigen Denkweisen macht Retro nicht zum Relikt, sondern zur Inspirationsquelle für modernes Wohnen. Das Interior 2025 lebt nicht von Uniformität, sondern von Persönlichkeit. Und genau das spiegelt sich in den Konzepten wider, die auf eine stilvolle, funktionale und zeitgemäße Wiederbelebung klassischer Gestaltung setzen – mit der gestalterischen Handschrift von Gesa Vertes.

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