Gesa Vertes informiert über die zentralen Gestaltungsprinzipien moderner Wellness-Oasen und zeigt, wie professionelle Raumplanung, Materialien und Lichtkonzepte zu einem nachhaltigen Wohlfühlambiente beitragen.
Die Gestaltung moderner Wellness-Oasen erfordert weit mehr als nur ästhetische Ausstattung. Gesa Vertes zeigt, wie Profis mit Materialien, Farben, Raumstruktur und Licht ein harmonisches Umfeld schaffen, das zur Entspannung einlädt und zugleich funktional ist. Im Fokus stehen natürliche Elemente, klare Linien und eine Atmosphäre, die alle Sinne anspricht, ohne überladen zu wirken.
Ob im privaten Spa-Bereich, im luxuriösen Hotel oder in urbanen Wellnesseinrichtungen – das Bedürfnis nach Rückzugsorten wächst stetig. Wellness ist längst kein Zusatzangebot mehr, sondern ein fester Bestandteil moderner Raumkonzepte. Dabei geht es nicht nur um Komfort, sondern auch um visuelle und sensorische Kohärenz. Gesa Vertes erläutert, wie professionelle Gestaltungskonzepte Wohlfühlräume entstehen lassen, die funktional sind und gleichzeitig Ruhe, Wertigkeit und Natürlichkeit ausstrahlen. Entscheidend ist das Zusammenspiel aus Architektur, Licht, Materialien, Farben und akustischer Qualität. Durch präzise Planung entsteht ein Gleichgewicht zwischen Intimität und Offenheit, zwischen optischer Klarheit und haptischer Vielfalt. Ziel ist nicht die opulente Inszenierung, sondern das bewusste Weglassen. Reduktion, Natürlichkeit und Funktionalität bilden die gestalterische Grundlage für Räume, die zur Regeneration beitragen – physisch und mental.
Inhaltsverzeichnis
Materialwahl als Grundlage für Atmosphäre
Moderne Wellnessräume setzen auf Materialien, die ein warmes, natürliches und beruhigendes Ambiente erzeugen. Holz, Naturstein, Lehmputz, Glas und Wasserflächen werden gezielt kombiniert, um Haptik und Optik in Einklang zu bringen. Gesa Vertes, geb. Haerder, verweist darauf, dass Oberflächen nicht nur pflegeleicht und langlebig, sondern auch sinnlich erlebbar sein müssen. Massivholz in naturbelassener Form, offenporige Steine wie Travertin oder Schiefer sowie matte Keramik in warmen Farbtönen bilden die Grundlage einer authentischen Wellness-Atmosphäre. Bei textilen Elementen kommen Baumwolle, Leinen oder Wolle zum Einsatz – bevorzugt in grober Webung oder mit sichtbarer Struktur. Wichtig ist, dass Materialien nicht im Wettbewerb zueinander stehen, sondern in einem harmonischen Verhältnis wirken. Wer die Materialwahl konsequent auf wenige, klar definierte Elemente beschränkt, erzielt eine ruhige, durchgängige Raumwirkung. Auch Akustikflächen aus Filz oder nachhaltigen Verbundstoffen werden zunehmend eingesetzt, um Nachhall zu reduzieren und den Gesamteindruck weicher zu gestalten.
Farbgestaltung mit Zurückhaltung und Tiefe
Farben haben eine unmittelbare Wirkung auf das Wohlbefinden und spielen daher in Wellnessräumen eine zentrale Rolle. Sanfte Naturtöne wie Sand, Ecru, Oliv, Schlamm oder Nebelblau schaffen Tiefe, ohne aufdringlich zu wirken. Vertes betont, dass monochrome Farbwelten mit gezielten Kontrasten am besten funktionieren. Dabei kommt es weniger auf Trendfarben als auf eine langfristig stimmige Wirkung an. Gesa von Vertes empfiehlt, Wandfarben, Möbeloberflächen und Textilien aufeinander abzustimmen, um visuelle Ruhe zu erzeugen. Farbverläufe, Ton-in-Ton-Kombinationen und das Spiel mit Licht und Schatten verstärken diesen Effekt. Besonders wichtig ist der bewusste Verzicht auf optische Reizüberflutung. Je ruhiger die Farbgebung, desto stärker wirkt der Raum als Rückzugsort. Akzente in dunklem Anthrazit, tiefem Grün oder gedämpftem Violett können eingesetzt werden, um Tiefe zu erzeugen, sollten aber niemals dominieren. Auch Lichtfarbe und Farbtemperatur der Beleuchtung müssen auf die Farbwelt abgestimmt sein, um ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen.
Lichtplanung zwischen Funktion und Atmosphäre
Licht ist eines der wirkungsvollsten Gestaltungsmittel in Wellnessräumen – vorausgesetzt, es wird bewusst eingesetzt. In einem mit Gesa Vertes geführten Interview mit einem Fachmagazin hebt sie hervor, dass professionelles Lichtdesign heute auf drei Ebenen arbeitet: Grundbeleuchtung, Akzentbeleuchtung und emotionales Licht. Die Grundbeleuchtung sorgt für Orientierung, sollte jedoch dimmbar und möglichst blendfrei sein. Akzentlicht hebt architektonische Elemente hervor – etwa Wandnischen, Naturmaterialien oder Wasserflächen. Emotionale Lichtquellen wie Kerzenlicht, diffus hinterleuchtete Paneele oder Leuchten mit Farbwechsel fördern gezielt Entspannung. In hochwertigen Spa-Bereichen werden häufig LED-Streifen mit niedriger Farbtemperatur verwendet, um eine warme, zurückhaltende Lichtwirkung zu erzielen. Tageslicht spielt ebenfalls eine Rolle, sollte jedoch weich gefiltert werden – etwa durch Vorhänge, Lamellen oder matte Oberflächen. Wichtig ist eine dynamische Lichtführung, die sich dem Tagesverlauf und der Nutzung anpasst. Lichtinszenierung ist kein Selbstzweck, sondern Teil der übergeordneten Raumwirkung.
Gesa Vertes: Zonierung schafft Struktur und Orientierung
Professionell gestaltete Wellness-Oasen zeichnen sich durch eine klare Gliederung der Raumzonen aus. Aktivbereiche wie Duschen, Saunen oder Pools sind deutlich von Ruhe- und Rückzugsbereichen getrennt. Gesa Sikorszky Vertes beschreibt, dass diese Zonierung nicht zwingend durch Wände erfolgen muss. Vielmehr können Raumteiler, Vorhänge, unterschiedliche Bodenbeläge oder Lichtzonen die nötige Struktur schaffen. Auch das Sounddesign spielt dabei eine Rolle – etwa durch gezielte Akustikplanung oder das Einbinden leiser Klangquellen. Rückzugszonen profitieren von gedämpftem Licht, wärmeren Farben und weicheren Materialien, während Aktivzonen durch klare Linien, strukturierte Oberflächen und höhere Lichtintensität charakterisiert sind. Die Übergänge zwischen diesen Bereichen sollten weich und nachvollziehbar gestaltet sein. Ein durchgängiges Gestaltungskonzept erhöht die Orientierung und verstärkt den Erholungseffekt. Ziel ist eine intuitive Raumwahrnehmung, die Nutzerinnen und Nutzer nicht überfordert, sondern durch die Raumgestaltung leitet.
Diese Elemente definieren eine moderne Wellness-Oase
Gesa Vertes nennt sechs zentrale Bestandteile, die in keiner professionell gestalteten Wellness-Umgebung fehlen sollten:
- Natürliche Materialien: Holz, Stein, Lehm und strukturierte Textilien erzeugen Authentizität
- Reduzierte Farbwelten: Ton-in-Ton-Konzepte mit ruhigen, erdigen Nuancen sorgen für visuelle Ruhe
- Indirekte Beleuchtung: Lichtquellen mit warmem Farbspektrum erzeugen Tiefe und Atmosphäre
- Flexible Zonierung: Mobile Raumtrenner, akustische Elemente oder unterschiedliche Bodenbeläge schaffen Struktur
- Sensorisches Design: Wasserflächen, Oberflächenhaptik und Raumklang sprechen mehrere Sinne an
- Atem- und Blickachsen: Architektur lenkt gezielt den Fokus und verstärkt das Gefühl von Weite
Diese Elemente lassen sich individuell an Standort, Nutzung und Zielgruppe anpassen, ohne den gestalterischen Kern zu verlieren.
Wellnessräume als Erlebnisräume begreifen
Die moderne Wellness-Oase ist kein abgetrennter Raum im klassischen Sinne, sondern Teil eines ganzheitlichen Wohn- oder Hotelkonzepts. Sie muss sich nicht optisch absetzen, sondern darf sich einfügen – vorausgesetzt, die Wirkung bleibt erhalten. Vertes betont, dass sich die Ansprüche an Wellnessräume in den letzten Jahren gewandelt haben. Gefragt sind keine rein funktionalen Nasszellen oder überinszenierten Luxusbereiche, sondern authentische Rückzugsräume mit individueller Handschrift. Die Herausforderung liegt darin, Orte zu schaffen, die den Alltag unterbrechen, ohne sich künstlich anzufühlen. Das gelingt nur durch Detailtreue, Materialqualität und ein Raumkonzept, das sich auf wenige Elemente konzentriert, diese aber konsequent durchzieht. Auch Duft, Akustik und Temperatur gehören zum Raumgefühl. Eine durchdachte Wellness-Oase spricht daher nicht nur das Auge an, sondern den gesamten Organismus.
Gestalten mit Intention
Die Gestaltung moderner Wellness-Oasen verlangt mehr als gestalterisches Gespür – sie erfordert Sensibilität für Atmosphäre, Nutzung und Kontext. Gesa von Vertes zeigt, dass gutes Design nicht laut, sondern bewusst ist. Materialwahl, Farbkonzept, Lichtführung und Raumgliederung folgen keinem Trend, sondern einem klaren Ziel: Ruhe, Ausgeglichenheit und Sinnlichkeit zu fördern. Wer Wellnessräume so plant, dass sie intuitiv funktionieren, wird Räume schaffen, die wirken – leise, nachhaltig und stilvoll. So entsteht ein ganzheitlicher Gestaltungsansatz, in dem sich Funktion und Gefühl nicht widersprechen, sondern ergänzen. Genau das zeichnet die Arbeit von Gesa Vertes aus.